Verborgenes Potential
Für die erfolgreiche Bewältigung der alltäglichen Herausforderungen sind die Erfahrungen der Mitarbeiter wichtiger als Lehrbuchwissen. Solch informell erworbenes Wissen ist jedoch nur schwer dokumentierbar. Rund 70% seiner Fähigkeiten eignet sich der Mensch im Laufe seines Lebens an. Gut ein Drittel unserer Fähigkeiten und unseres Wissens sind uns gar nicht bewußt. Ein nicht bezifferbarer Anteil unseres Wissens ist latent in Form von mentalen Strukturen vorhanden und bei Bedarf abrufbar.
An diese Aussagen schließen sich zwangläufig Fragen an wie, - Woher bezieht der Mensch sein Wissen und wie kommt er zu seinen Fertig- bzw. Fähigkeiten?
Beeinflusst wird dies vor allem durch die Familie, also der Sozialisation die der Einzelne erfährt, durch Freunde und Freizeitaktivitäten. Im beruflichen Umfeld erlangt er dieses Wissen vor allem durch den informellen Austausch mit Kollegen und Vorgesetzten.
Vieles von diesem Wissen halten wir für so selbstverständlich, dass es
uns nicht als erwähnenswert scheint. Dieses ungeheuere Potential läßt
nicht nur der Einzelne brach liegen, es geht auch für die Unternehmen
verloren, da Sie nicht wissen, dass der Einzelne über solch ein
Potential verfügt.
Gerade aus unternehmerischer Sicht erfährt der Verlust dieses Wissens
eine schmerzliche Komponente, besonders dann, wenn nur einzelne
Mitarbeiter über das Wissen verfügen und diese Wissensträger das
Unternehmen verlassen. Der Verlust von solch personengebundenen Wissen
kann somit schnell zu einem Engpass für ein Unternehmen werden.
Aber auch für Mitarbeiter die das Unternehmen verlassen trifft dieser
Engpass zu. Vielfach haben sie ihre Fertigkeiten, Fähigkeiten und
Kenntnisse durch den informellen Austausch bzw. im Rahmen der Aufgaben
ihrer beruflichen Tätigkeit erworben und sind in keinem Zeugnis oder
Zertifikat erwähnt.
Die eigenen informell erworbenen Kenntnisse und Kompetenzen nicht nur zu erkennen, sondern sie auch anerkennen zu lassen, ist das Ziel der europäischen Zertifizierung zum Informationsspezialisten.
Die Anerkennung der informell erworbenen Kompetenzen leistet somit einen entscheidenten Beitrag für die Beschäftigungsfähigkeit in der Zukunft. Auch kommt sie der Forderung der EU entgegen, Personen aufgrund ihrer beruflich erwobenen Kompetenzen, den Zugang zu einer Hochschule zu ermöglichen.
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